{:de}Einflüsse von Medi­ka­men­ten auf den Zucker­spie­gel – ein Erfahrungsbericht{:}{:fr}Influences des médi­ca­ments sur les taux de sucre – un rap­port de ter­rain{:}

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Wie managt man sei­nen lang­jäh­ri­gen Dia­be­tes Typ 1, wenn zur Behand­lung wei­te­rer Krank­hei­ten noch ande­re Medi­ka­men­te nötig sind? Die­ses The­ma ist kom­plex und kaum auf die Schnel­le abzu­han­deln. Ger­ne möch­te ich dazu eige­ne Erfah­run­gen wei­ter­ge­ben, und zwar mit Dia­be­tes Typ 1 (seit 1973) und Rheu­ma­to­ider Arthri­tis (RA, seit 1997).

Mein Dia­be­tes Typ 1 ist seit über 25 Jah­ren nach dem Basis-Bolus-Prin­zip mit regel­mäs­si­gen Selbst­kon­trol­len des Zucker­spie­gels ein­ge­stellt. Neben zwei Insu­li­nen für den Dia­be­tes sowie Blut­druck- und Cho­le­ste­rin­sen­ker wird die RA mit Immun­sup­pres­sor, Ent­zün­dungs­hem­mern (Napro­xenum und Cor­ti­son) und Schmerz­mit­teln (Wirk­stof­fe Par­acet­amol und Met­ami­zol) behan­delt.

Sowohl Typ 1 Dia­be­tes als auch die RA sind Auto­im­mun­erkran­kun­gen, deren genaue Ursa­che bis heu­te unklar ist. Bei mei­ner RA wird das Immun­sys­tem künst­lich her­un­ter­ge­fah­ren, um wei­te­re Schä­den am Kör­per zu ver­hin­dern. Sowohl das Cor­ti­son als auch der Immun­sup­pres­sor erhö­hen die Infekt­an­fäl­lig­keit. Daher sind die nor­ma­len Abwehr­re­ak­tio­nen des Kör­pers nur noch beschränkt oder gar nicht mehr vor­han­den. Der Kör­per bekämpft einen aku­ten Infekt nicht mehr.

Gän­gi­ge Schmerz­the­ra­pien

Ent­zün­dungs­hem­mer und Schmerz­mit­tel darf ich bei Schmerz­schü­ben in gewis­sem Umfang erhö­hen. Reicht die­se ora­le Ein­nah­me nicht aus, hel­fen loka­le Injek­tio­nen von Ent­zün­dungs­hem­mern im ent­zün­de­ten Gelenk, so genann­te Infil­tra­tio­nen. Jede Injek­ti­on, beson­ders in ent­zün­de­te Gelen­ke, kann ein mög­li­ches Ein­fall­tor für schwe­re Infek­te sein. Die Infil­tra­ti­on wird daher unter mög­lichst ste­ri­len Bedin­gun­gen vor­ge­nom­men und wirkt meist nach weni­gen Stun­den.

Bei per­ma­nen­ten Schmer­zen kann man zudem auf mil­de Anti­de­pres­si­va oder auf Medi­ka­men­te gegen neu­ro­pa­thi­sche Schmer­zen aus­wei­chen. Die­se sol­len hel­fen, das Schmerz­ge­dächt­nis und damit auch den Pati­en­ten zu ent­las­ten, haben aber star­ke Neben­wir­kun­gen. Als Alter­na­ti­ve bie­ten sich CBD-Trop­fen an, die zwar nicht abhän­gig machen, aber eben­falls die Wahr­neh­mung dämp­fen.

Beson­ders bei aku­ten Infek­ten, etwa nach Ope­ra­tio­nen (OPs) am offe­nen Gelenk, kom­men jeweils Anti­bio­ti­ka zum Ein­satz. Die­se sind bei immun­sup­p­ri­mier­ten Pati­en­ten als Schutz­schirm nötig, um das frisch ope­rier­te Gelenk und die Wun­de vor Infek­tio­nen zu schüt­zen oder um all­fäl­li­ge Infek­tio­nen im Akut­fall wie­der zu besei­ti­gen. Dies war bei mir lei­der nach jeder mei­ner Gelenk-OPs der Fall. Wenn die nor­ma­len Schmerz­mit­tel nach sol­chen OPs zur Sen­kung des Schmerz­pe­gels nicht mehr aus­rei­chen, wer­den Opio­ide ver­ab­reicht, etwa nach OPs mit nach­fol­gen­den Gelenk­s­in­fek­ten. Wegen der Abhän­gig­keits­ge­fahr darf man die­se jedoch nicht über einen län­ge­ren Zeit­raum ver­ab­rei­chen.

Eige­ne Erfah­run­gen mit Ste­ro­iden

Unter die­sen Bedin­gun­gen einen mög­lichst kon­stan­ten Zucker­spie­gel mit guter Lang­zeit­ein­stel­lung (opti­ma­ler HBA1c) zu errei­chen, ist für mich sehr her­aus­for­dernd. Zwar weiss man, dass Cor­ti­son (als eine von vie­len uner­wünsch­ten Neben­wir­kun­gen) den Zucker­spie­gel erhöht, egal ob nach ora­ler Ein­nah­me oder Infil­tra­tio­nen. Bei plötz­li­chen Schmerz­schü­ben gibt es jedoch kaum Alter­na­ti­ven zu Cor­ti­son. Des­sen ent­zün­dungs­hem­men­de Wir­kung erleich­tert den All­tag mit RA spür­bar.

Aber es erhöht den Zucker­spie­gel mess­bar schnell, beson­ders nach­hal­tig bei retar­die­ren­den Vari­an­ten oder nach Infil­tra­tio­nen. Unter nor­ma­len Umstän­den beschrän­ke ich mich mög­lichst auf 5 mg Cor­ti­son am Mor­gen und 2 mg retar­die­ren­des Cor­ti­son am Abend, um am Mor­gen danach mit einem erträg­li­chen Schmerz­pe­gel in den Tag zu star­ten. Pro 5 mg Cor­ti­son benö­ti­ge ich ca. 2 I.E. Basis­in­su­lin zusätz­lich. Steigt der Schmerz­pe­gel beson­ders unter feuch­tem oder kal­tem Wet­ter an, ist zusätz­li­ches Cor­ti­son wäh­rend mög­lichst weni­ger Tage nötig.

Hier hat sich bei mir die Stra­te­gie bewährt, das Basis­in­su­lin schritt­wei­se um jeweils 2. I.E. pro Tag zu erhö­hen und schnell­wir­ken­des Insu­lin ca. alle 3–4 Stun­den nach Kon­trol­le des Zucker­spie­gels zusätz­lich zu inji­zie­ren. Bei Reduk­ti­on des Cor­ti­sons ist die Insulin­do­sis wie­der­um schritt­wei­se auf das Aus­gangs­ni­veau zu sen­ken. Dabei ist eine hohe Auf­merk­sam­keit gefor­dert, um kei­ne Hypo­glyk­ämien zu pro­vo­zie­ren. Sinn­vol­ler­wei­se redu­ziert man das Cor­ti­son wie­der­um schritt­wei­se um 5 mg und senkt das Basis­in­su­lin ent­spre­chend in Schrit­ten von 2 I.E.

Aus­wir­kun­gen auf den All­tag von Dia­be­ti­kern Typ 1

Bei den in der Schweiz weit ver­brei­te­ten Schmerz­mit­teln mit den Wirk­stof­fen Par­acet­amol und Met­ami­zol betre­ten wir eine Grau­zo­ne. Von Par­acet­amol weiss man, dass bei län­ge­rer und/oder zu hoher Dosie­rung Leber­schä­den auf­tre­ten kön­nen. Und Met­ami­zol kann in sel­te­nen Fäl­len zu einer Stö­rung der Blut­bil­dung und in Fol­ge zu einer extre­men Immun­schwä­che mit Todes­fol­ge füh­ren. Die­sen Tat­sa­chen wid­men aber nicht alle Ärz­te eine glei­cher­mas­sen hohe Auf­merk­sam­keit.

Beson­ders auf­fal­lend ist das feh­len­de Wis­sen um die mög­li­che zucker­sen­ken­de Wir­kung von Par­acet­amol und Met­ami­zol. Zwar taucht das The­ma hin und wie­der an Kon­gres­sen auf, ist aber nur ein Rand­the­ma. Auf Bei­pack­zet­teln und somit auch im Kom­pen­di­um wird es jedoch ver­schwie­gen. Bei mir sinkt der Blut­zu­cker pro 1 g Par­acet­amol oder 500 mg Met­ami­zol um etwa 2–3 mmol/L, was ich durch Mes­sun­gen bele­gen kann. Die­se Neben­wir­kung ist bei Ein­nah­me die­ser Wirk­stof­fe unbe­dingt mit einer regel­mäs­si­gen Blut­zu­cker­mes­sung vor dem Schla­fen­ge­hen zu begeg­nen, um nächt­li­che Hypo­glyk­ämien mög­lichst zu ver­mei­den.

Nach mei­nen Erfah­run­gen kön­nen schwe­re Kom­pli­ka­tio­nen auch bei Ein­nah­me des Wirk­stoffs Pre­ga­ba­lin auf­tre­ten. Er gehört zur Wirk­stoff­grup­pe der Anti­epi­lep­ti­ka und blo­ckiert span­nungs­ab­hän­gi­ge Cal­ci­um­ka­nä­le im zen­tra­len und peri­phe­ren Ner­ven­sys­tem. Durch geziel­te Bin­dung an bestimm­te Unter­ein­hei­ten die­ser Cal­ci­um­ka­nä­le hemmt Pre­ga­ba­lin die Cal­ci­um-ver­mit­tel­te Aus­schüt­tung von Ner­ven­bo­ten­stof­fen. Der Pati­ent nimmt im Ide­al­fall läs­ti­ge nächt­li­che Schmer­zen weni­ger wahr, ins­be­son­de­re durch dia­be­ti­sche Neu­ro­pa­thien, wel­che sich z.B. in ste­chen­den Ruhe­schmer­zen in den Fuss­soh­len mani­fes­tie­ren.

Pro­blem dabei: die Wahr­neh­mung einer sich auf­bau­en­den nächt­li­chen Hypo­glyk­ämie wird bei mir eben­falls gedämpft und erfolgt zu spät. Eine Glu­ca­gen-Not­fall­sprit­ze konn­te ich mir oft nicht mehr selbst set­zen und wur­de bewusst­los – eine immer wie­der trau­ma­ti­sche Erfah­rung. Eine Hypo­glyk­ämie führt zu krampf­ar­ti­gen Anfäl­len und wirkt auf Aus­sen­ste­hen­de wie ein epi­lep­ti­scher Anfall, der u.a. zu gefähr­li­chen Stür­zen und Zun­gen­bis­sen füh­ren kann. Da bei jeder Hypo­glyk­ämie rund 100’000 Hirn­zel­len abster­ben, kann sie bei häu­fi­ge­rem Auf­tre­ten lang­fris­tig Hirn­schä­den zur Fol­ge haben. Hypo­glyk­ämien sind daher unter allen Umstän­den zu ver­mei­den.

Mein Fazit

Das Wis­sen um die Ein­flüs­se von Medi­ka­men­ten auf den Zucker­spie­gel ist (mit Aus­nah­me von Cor­ti­son) nach mei­ner jahr­zehn­te­lan­gen Erfah­rung mit Dia­be­tes Typ 1 und RA lei­der nicht all­zu weit ver­brei­tet – selbst unter Dia­be­to­lo­gen und Rheu­ma­to­lo­gen nicht, erst recht nicht unter Ortho­pä­den, die sich heu­te meist auf eine «Gelenksor­te» (Knie, Hüf­te, Hand, Fuss etc.) spe­zia­li­siert haben und denen dank Ter­min- und Kos­ten­druck kaum Zeit für kom­ple­xe Fäl­le bleibt. Bei OPs müs­sen kom­pe­ten­te Inter­nis­ten jeweils Unter­stüt­zung leis­ten.

Enge Zucker­kon­trol­len zei­gen, ob und wie der Zucker­spie­gel reagiert. Denn ins­be­son­de­re lang­jäh­ri­ge Dia­be­ti­ker haben meist eine gute Wahr­neh­mung ihres Zucker­spie­gels und sind bei guter Instruk­ti­on und unter Anwen­dung moder­ner Hilfs­mit­tel gut in der Lage, ihn selbst zu mana­gen. Auf­ga­be der Spe­zi­al­ärz­te wäre es, sie dar­in opti­mal zu unter­stüt­zen, Rück­mel­dun­gen des Betrof­fe­nen ernst zu neh­men und die­se vor allem nicht zu baga­tel­li­sie­ren. Betrof­fe­ne wäh­nen sich oft in ähn­li­chen Situa­tio­nen wie in der Auto­werk­statt, wo ger­ne behaup­tet wird, dass man der ers­te mit die­sem Pro­blem sei.  

Rüdi­ger Sel­lin, Fach­jour­na­list SFJ/MAZ

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Com­ment gérez-vous vot­re dia­bè­te de type 1 de longue date lors­que d’au­t­res médi­ca­ments sont néces­saires pour trai­ter d’au­t­res mala­dies ? Il s’a­git d’un sujet com­ple­xe qui peut dif­fi­ci­le­ment être trai­té rapi­de­ment. Je vou­drais vous fai­re part de ma pro­pre expé­ri­ence du dia­bè­te de type 1 (depuis 1973) et de la poly­ar­thri­te rhu­ma­toï­de (PR, depuis 1997).

Mon dia­bè­te de type 1 est con­trôlé depuis plus de 25 ans selon le prin­ci­pe du bolus de base avec une auto­sur­veil­lan­ce régu­liè­re du taux de sucre. Out­re deux insu­li­nes pour le dia­bè­te et des médi­ca­ments hypo­ten­seurs et hypo­cho­le­s­té­ro­lé­mi­ants, la poly­ar­thri­te rhu­ma­toï­de est trai­tée par des immu­no­sup­pres­seurs, des anti-inflamm­a­toires (napro­xenum et cor­ti­so­ne) et des anti­dou­leurs (prin­cipes actifs para­cé­ta­mol et méta­mi­zo­le).

Le dia­bè­te de type 1 et la poly­ar­thri­te rhu­ma­toï­de sont tous deux des mala­dies auto-immu­nes, dont la cau­se exac­te n’est pas enco­re con­nue. Dans le cas de ma poly­ar­thri­te rhu­ma­toï­de, le sys­tème immu­ni­taire est arti­fi­ci­el­le­ment désac­ti­vé pour évi­ter d’au­t­res dom­mages à l’or­ga­nis­me. La cor­ti­so­ne et l’im­mu­no­sup­pres­seur aug­men­tent la sus­cep­ti­bi­li­té aux infec­tions. Par con­sé­quent, les répon­ses nor­ma­les de défen­se du corps sont limi­tées ou inexistan­tes. Le corps ne lut­te plus cont­re une infec­tion aiguë.

Trai­te­ments cou­rants de la dou­leur

Je peux aug­men­ter les anti-inflamm­a­toires et les anal­gé­si­ques dans une cer­taine mesu­re pen­dant les épi­so­des de dou­leur. Si cet apport oral ne suf­fit pas, des injec­tions loca­les d’an­ti-inflamm­a­toires dans l’ar­ti­cu­la­ti­on enflam­mée, appelées infil­tra­ti­ons, sont uti­les. Chaque injec­tion, en par­ti­cu­lier dans des arti­cu­la­ti­ons enflam­mées, peut être une por­te d’en­trée pour des infec­tions gra­ves. L’in­fil­tra­ti­on est donc réa­li­sée dans les con­di­ti­ons les plus sté­ri­les pos­si­bles et fait géné­ra­le­ment effet au bout de quel­ques heu­res.

Si la dou­leur est per­ma­nen­te, des anti­dé­pres­seurs légers ou des médi­ca­ments cont­re les dou­leurs neu­ro­pa­thi­ques peu­vent éga­le­ment être uti­li­sés. Ils sont cen­sés aider à sou­la­ger la mémoi­re de la dou­leur et donc aus­si le pati­ent, mais ils ont de forts effets second­ai­res. Une alter­na­ti­ve est les gout­tes de CBD, qui n’en­traî­nent pas de dépen­dance mais atté­nuent éga­le­ment la per­cep­ti­on.

Les anti­bio­ti­ques sont uti­li­sés en par­ti­cu­lier dans les infec­tions aiguës, par exemp­le après une chir­ur­gie arti­cu­lai­re ouver­te. Chez les pati­ents immu­n­o­dé­pri­més, ils sont néces­saires com­me bou­clier pro­tec­teur pour pro­té­ger l’ar­ti­cu­la­ti­on fraîche­ment opé­rée et la plaie cont­re les infec­tions ou pour éli­mi­ner tou­te infec­tion dans les cas aigus. Mal­heu­reu­se­ment, ce fut le cas pour moi après chacu­ne de mes opé­ra­ti­ons con­join­tes. Si les anal­gé­si­ques habi­tuels ne suf­fi­sent plus à rédui­re le niveau de dou­leur après de tel­les opé­ra­ti­ons, des opioï­des sont admi­nis­trés, par exemp­le après des opé­ra­ti­ons avec des infec­tions arti­cu­lai­res ulté­ri­eu­res. Cepen­dant, en rai­son du ris­que de dépen­dance, ils ne doi­vent pas être admi­nis­trés sur une longue péri­ode.

Ma pro­pre expé­ri­ence des sté­roï­des

Att­eind­re un taux de sucre con­stant avec un bon con­trô­le à long ter­me (HBA1c opti­mal) dans ces con­di­ti­ons est très dif­fi­ci­le pour moi. Il est con­nu que la cor­ti­so­ne (com­me l’un des nombreux effets second­ai­res indé­si­ra­bles) aug­men­te le taux de sucre, que ce soit après une pri­se ora­le ou des infil­tra­ti­ons. Cepen­dant, il n’e­xis­te pra­ti­quement aucu­ne alter­na­ti­ve à la cor­ti­so­ne pour les cri­ses de dou­leur sou­da­i­nes. Son effet anti-inflamm­a­toire faci­li­te sen­si­blem­ent la vie quo­ti­di­en­ne des per­son­nes att­ein­tes de poly­ar­thri­te rhu­ma­toï­de.

Mal­heu­reu­se­ment, ce médi­ca­ment fait mon­ter le taux de sucre de maniè­re mesura­ble et rapi­de, sur­tout en cas de vari­an­tes de retar­de­ment ou après des infil­tra­ti­ons. En temps nor­mal, je me limi­te autant que pos­si­ble à 5 mg de cor­ti­so­ne le matin et à 2 mg de cor­ti­so­ne retar­da­tri­ce le soir, afin de com­men­cer la jour­née avec un niveau de dou­leur tolé­ra­ble le len­de­main matin. Pour chaque 5 mg de cor­ti­so­ne, j’ai beso­in d’en­vi­ron 2 UI d’in­su­li­ne de base en plus. Si le niveau de dou­leur aug­men­te, sur­tout par temps humi­de ou fro­id, il faut ajou­ter de la cor­ti­so­ne pen­dant le moins de jours pos­si­ble.

Dans ce cas, la stra­té­gie con­sistant à aug­men­ter pro­gres­si­ve­ment l’in­su­li­ne de base de 2 U.I. par jour et à injec­ter en plus de l’in­su­li­ne à action rapi­de tou­tes les 3–4 heu­res envi­ron après avoir véri­fié le taux de sucre s’est avé­rée effi­cace pour moi. Lors­que la cor­ti­so­ne est réduite, la dose d’in­su­li­ne doit à nou­veau être pro­gres­si­ve­ment ramenée au niveau initi­al. Cela deman­de une gran­de atten­ti­on afin de ne pas pro­vo­quer d’hy­po­gly­cé­mie. Il est logi­que de rédui­re à nou­veau pro­gres­si­ve­ment la cor­ti­so­ne de 5 mg et de dimi­n­uer l’in­su­li­ne de base en con­sé­quence par paliers de 2 UI.

Effets sur la vie quo­ti­di­en­ne des dia­bé­ti­ques de type 1

Dans le cas des anal­gé­si­ques dont les prin­cipes actifs sont le para­cé­ta­mol et le méta­mi­zo­le, lar­ge­ment uti­li­sés en Suis­se, nous ent­rons dans une zone gri­se. Nous savons, grâce au para­cé­ta­mol, que des dom­mages au foie peu­vent sur­ve­nir si le dosa­ge est pro­lon­gé et/ou trop éle­vé. Et le méta­mi­zo­le peut, dans de rares cas, con­dui­re à une per­tur­ba­ti­on de la for­ma­ti­on du sang et, par con­sé­quent, à une défi­ci­ence immu­ni­taire extrê­me aux con­sé­quen­ces fata­les. Cepen­dant, tous les méde­cins n’ac­cor­dent pas la même atten­ti­on à ces faits.

Le man­que de con­nais­sances sur l’é­ven­tuel effet hypo­gly­cé­mi­ant du para­cé­ta­mol et du méta­mi­zo­le est par­ti­cu­liè­re­ment fla­grant. Bien que le sujet soit abor­dé de temps à aut­re lors des con­grès, il ne s’a­git que d’un sujet mar­gi­nal. Cepen­dant, il n’est pas men­ti­onné sur les noti­ces d’em­bal­la­ge et donc éga­le­ment dans le com­pen­di­um. Ma gly­cé­mie baisse d’en­vi­ron 2–3 mmol/L pour chaque 1 g de para­cé­ta­mol ou 500 mg de méta­mi­zo­le, ce que je peux prou­ver par des mesu­res. Cet effet second­ai­re doit abso­lu­ment être con­tré par une mesu­re régu­liè­re de la gly­cé­mie avant le couch­er lors de la pri­se de ces sub­s­tances acti­ves, afin d’é­vi­ter autant que pos­si­ble les hypo­gly­cé­mies noc­turnes.

D’a­près mon expé­ri­ence, des com­pli­ca­ti­ons gra­ves peu­vent éga­le­ment sur­ve­nir lors de la pri­se de la sub­s­tance acti­ve pré­ga­ba­li­ne. Il appar­tient au grou­pe des médi­ca­ments antié­pi­lep­ti­ques et blo­que les canaux cal­ci­ques vol­ta­ge-dépen­dants dans le sys­tème ner­veux cen­tral et péri­phé­ri­que. En se liant spé­ci­fi­quement à cer­tai­nes sous-unités de ces canaux cal­ci­ques, la pré­ga­ba­li­ne inhi­be la libé­ra­ti­on de sub­s­tances mes­sa­gè­res ner­ve­u­ses médiée par le cal­ci­um. Idéa­le­ment, le pati­ent per­çoit moins les dou­leurs noc­turnes gênan­tes, notam­ment cel­les dues aux neu­ro­pa­thies dia­bé­ti­ques, qui se mani­fes­tent par exemp­le par des dou­leurs lan­cinan­tes au repos dans la plan­te des pieds.

Le pro­blè­me est que la per­cep­ti­on de l’hy­po­gly­cé­mie noc­turne qui s’ac­cu­mu­le est éga­le­ment atté­nuée dans mon cas et sur­vi­ent trop tard. Sou­vent, je n’ar­ri­vais pas à me fai­re une injec­tion de glu­ca­gen d’ur­gence et je deve­nais incon­sci­ent – une expé­ri­ence tou­jours trau­ma­tis­an­te. L’hy­po­gly­cé­mie ent­raî­ne des cri­ses con­vul­si­ves et res­sem­ble, pour les per­son­nes exté­ri­eu­res, à une cri­se d’é­pi­lep­sie, ce qui peut ent­raî­ner des chu­tes dan­ge­reu­ses et des mor­su­res de la lan­gue, ent­re aut­res. Com­me envi­ron 100 000 cel­lu­les céré­bra­les meu­rent à chaque hypo­gly­cé­mie, cel­le-ci peut ent­raî­ner des lési­ons céré­bra­les à long ter­me si elle se pro­duit plus fré­quem­ment. L’hy­po­gly­cé­mie doit donc être évi­tée à tout prix.

Ma con­clu­si­on

D’a­près mes dizai­nes d’an­nées d’expé­ri­ence avec le dia­bè­te de type 1 et la poly­ar­thri­te rhu­ma­toï­de, la con­nais­sance de l’in­fluence des médi­ca­ments sur le taux de sucre (à l’ex­cep­ti­on de la cor­ti­so­ne) n’est mal­heu­reu­se­ment pas très répan­due – même chez les dia­bé­to­lo­gues et les rhu­ma­to­lo­gues, et enco­re moins chez les chir­ur­gi­ens ortho­pé­dis­tes, qui aujour­d’hui se spé­cia­li­sent géné­ra­le­ment dans un „type d’ar­ti­cu­la­ti­on“ (genou, han­che, main, pied, etc.) et qui, en rai­son de la pres­si­on des délais et des coûts, n’ont pra­ti­quement plus de temps à con­s­acrer aux cas com­ple­xes. En cas d’opé­ra­ti­ons, des inter­nis­tes com­pé­tents doi­vent appor­ter leur sou­ti­en dans chaque cas.

Les con­trô­les rappro­chés du sucre mont­rent si et com­ment le taux de sucre réa­git. En effet, les dia­bé­ti­ques de longue date, en par­ti­cu­lier, ont géné­ra­le­ment une bon­ne per­cep­ti­on de leur taux de sucre et, avec une bon­ne ins­truc­tion et l’uti­li­sa­ti­on d’ai­des moder­nes, sont tout à fait capa­bles de le gérer eux-mêmes. Il incom­berait aux méde­cins spé­cia­lis­tes de les sou­te­nir de maniè­re opti­ma­le, de prend­re au sérieux le retour d’in­for­ma­ti­on de la per­son­ne con­cer­née et sur­tout de ne pas le bana­li­ser. Les per­son­nes tou­chées pen­sent sou­vent qu’el­les se trou­vent dans une situa­ti­on simi­lai­re à cel­le de l’ate­lier de répa­ra­ti­on auto­mo­bi­le, où les gens aiment pré­tendre qu’ils sont les pre­miers à avoir ce pro­blè­me. 

Rüdi­ger Sel­lin, jour­na­lis­te spé­cia­li­sé SFJ/MAZ

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